Während der Corona-Pandemie galten und gelten Kontaktbeschränkungen. Alle sind dazu aufgerufen, möglichst „Zuhause zu bleiben“. Dennoch sind im vergangenen Jahr 249 Wohnungs-Zwangsräumungen in Bochum angesetzt worden. In 59 der betroffenen Haushalte lebten Kinder. Und 194 der Zwangsräumungen wurden letztendlich durchgeführt. Die Anzahl der durchgeführten Zwangsräumungen steigt damit wieder. Das ist das Ergebnis der Antwort der Verwaltung auf unsere Anfrage.
Dass ein Teil der Zwangsräumungen nicht durchgeführt wurde, bedeutet nicht, dass die Betroffenen ihre Wohnung nicht verloren haben. Im Regelfall haben sie dem psychischen Druck der bevorstehenden Räumung lediglich bereits nachgegeben. Die weiterhin viel zu hohen und wieder steigenden Zahlen zeigen zudem, dass die Rathauskoalition aus SPD und Grünen bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum versagt. Denn nach Einschätzung der Verwaltung basieren weiterhin neun von zehn Räumungsklagen auf Mietrückständen. Immer geht es um Empfänger:innen von Transferleistungen. Als LINKE fordern wir ein Verbot von Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit.
Seit 2004 fragen wir jährlich den Stand der Zwangsräumungen in unserer Stadt ab:
Jahr | Angesetzte
Zwangsräumungen |
Durchgeführte Zwangsräumungen |
2004 | 308 | 172 |
2005 | 264 | 166 |
2006 | 252 | 148 |
2007 | 261 | 158 |
2008 | 287 | 182 |
2009 | 273 | 151 |
2010 | 302 | 204 |
2011 | 330 | 219 |
2012 | 361 | 224 |
2013 | 281 | 168 |
2014 | 301 | 202 |
2015 | 309 | 204 |
2016 | 285 | 189 |
2017 | 284 | 216 |
2018 | 282 | 233 |
2019 | 276 | 251 |
2020 | 268 | 134 |
2021 | 249 | 194 |