Die Verwaltung teilt in einer Vorlage für den Haupt- und Finanzausschus am kommenden Mittwoch mit, dass sie ein zusätzliches Haushaltsloch in Höhe von 17 Millionen Euro entdeckt hat. Das ergebe sich aus geringeren Gewerbesteuer-Einnahmen, Anlagevermögen-Verlusten und zu niedrig eingeplanten Kosten bei der sozialarbeiterischen Betreuung von Geflüchteten. Um das neue Finanzloch zu stopfen, will die Verwaltung die Grundsteuer um 155 Punkte erhöhen – also von den Bochumer HausbesitzerInnen und MieterInnen insgesamt 20 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich eintreiben. 20 Millionen Euro, das sind sogar drei Millionen mehr als das prognostizierte 17-Millionen-Euro-Loch. Was die Stadt mit den zusätzlichen drei Millionen Euro machen soll, dafür hat die Verwaltung bereits ebenfalls einen Plan: Sie will die Gewerbesteuern um diese Summe senken. Die Verwaltung kündigt an, entsprechende Beschlussvorlagen in die Etatsitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Rates einzubringen. Für die Linksfraktion kündigt der Fraktionsvorsitzende Ralf-D. Lange im Gegenzug an: “Wir werden uns eindeutig gegen diese Umverteilungspläne stellen. Die Bochumer BürgerInnen belasten, und gleichzeitig Steuergeschenke an die Wirtschaft machen – wer solche Vorschläge macht, muss mit unserem Widerstand rechnen.”