Zur Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 18. Januar beantragt die CDU die Einrichtung einer kostenfreien Energieberatung für private Haushalte und soziale Institutionen der Stadt Bochum. Die Linksfraktion hatte eine Aufstockung der Energieberatung in Bochum bereits zu den Haushaltsberatungen Ende 2022 beantragt, lehnt aber eine Abwälzung der Energiekrise auf die Bürger ab.
„Wir als Linksfraktion würden einen Ausbau des Energie-Beratungsangebots in unserer Stadt begrüßen. Das haben wir bereits mit unserem Haushaltsantrag auf eine zusätzliche Stelle bei der Verbraucherzentrale für die Energieberatung deutlich gemacht“, erklärt Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt Bochum.
Mit Blick auf den Wortlaut der Begründung des CDU-Antrags schränkt Aksevi aber ein: „Eine umfassende Energieberatung leistet mehr, als bloße Energiespartipps zu geben, wie es im CDU-Antrag anklingt. Derlei Ratschläge hat die Bevölkerung in letzter Zeit genug gehört und sind an Zynismus kaum zu überbieten. Denn das grundsätzliche Problem ist nicht, dass die Bevölkerung über ihren Verhältnissen lebt. Menschen bis in die Mittelschicht hinein sind gezwungen, ihre Ausgaben sehr genau im Blick zu haben und müssen sich in diesem Winter teils dazwischen entscheiden, ob die Küche, das Bad oder doch das Wohnzimmer der einzig warme Raum der Wohnung ist.“
Die Fraktionsvorsitzende der Bochumer Linksfraktion appelliert abschließend: „An einer Sensibilisierung der Verbraucher ist nichts falsch, denn ein möglichst sparsamer Energieverbrauch ist im persönlichen und im gesellschaftlichen Interesse. Gleichwohl darf diese Tatsache nicht dafür genutzt werden, von der Verantwortung der Politik abzulenken. Diese Verantwortung darf nicht auf den einzelnen Bürger abgewälzt werden. In erster Linie ist die Bundesregierung gefragt, bezahlbare Energie für alle sicherzustellen.“