Immer wieder gibt es Kritik an den Zuständen im Bochumer Ausländerbüro. Am Montag protestiert eine Gruppe von Migrant:innen um 12 Uhr vor dem Rathaus gegen die untragbare Situation, die sich trotz aller Bekundungen bisher nicht ausreichend gebessert hat. Wir unterstützen die Demonstrierenden und setzen uns weiter für eine Verbesserung der Situation ein.
Neben den langen Warte- und Bearbeitungszeiten, der schlechten Kommunikation und dem teils respektlosen Umgang steht auch der Security-Mitarbeiter in der Kritik. Im Mai 2022 wurde der Sicherheitsdienst ausgetauscht. Wir wollten von der Verwaltung wissen, warum es dazu kam, nach welchen Kriterien ein neuer Dienstleister gesucht wurde und wie die Bilanz seit dem Wechsel ausfällt. Die Antwort der Verwaltung fällt schmallippig aus. Warum kein neuer Vertrag mit dem bisherigen Dienstleister geschlossen wurde, wird nicht beantwortet. Dass das an den Beschwerden, die die Verwaltung gegenüber der WAZ bestätigt hat, liegen dürfte, ist wahrscheinlich. Unverständlich sind auch die Ausschreibungskriterien. So wird auf Mehrsprachigkeit bei den Beschäftigten offenbar kein Wert gelegt. Das erschwert die Kommunikation.
Dass die Verwaltung in einer Antwort auf unsere vorherige Anfrage von einer „tendenziell sinkenden Fallzahl“ bei Beschwerden spricht, ohne überhaupt Daten zur Beschwerdehäufigkeit zu erheben, ist mindestens überraschend. Zu einem effizienten Beschwerdemanagement gehört, dass überhaupt bekannt ist, wie viele Beschwerden es gibt und worauf sich diese konkret beziehen. Sich auf subjektive Einschätzungen zu beziehen reicht hinten und vorne nicht. In der Antwort auf unsere Anfrage hätte dies zudem kenntlich gemacht werden müssen. Sehr irritierend!
Wir bleiben jedenfalls weiter an dem Thema dran und werden überprüfen, ob sich die weiterhin versprochenen Verbesserungen in Bezug auf das Ausländerbüro einstellen werden. Ohne Druck wird das nicht passieren.