Im vergangenen Jahr sind 258 Wohnungs-Zwangsräumungen in Bochum angesetzt worden. Das ist ein Plus im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen stagnieren auf hohem Niveau. In 59 der betroffenen Haushalte lebten zudem Kinder. Und 203 der Zwangsräumungen wurden letztendlich durchgeführt. Die Anzahl der durchgeführten Zwangsräumungen steigt damit wieder. Das ist das Ergebnis der Antwort der Verwaltung auf unsere Anfrage.
Dass ein Teil der Zwangsräumungen nicht durchgeführt wurde, bedeutet dabei nicht, dass die Betroffenen ihre Wohnung nicht verloren haben. Im Regelfall haben sie dem psychischen Druck der bevorstehenden Räumung lediglich bereits nachgegeben. Die weiterhin viel zu hohen und wieder steigenden Zahlen zeigen zudem, dass die Rathauskoalition aus SPD und Grünen bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum versagt. Denn nach Einschätzung der Verwaltung basieren weiterhin neun von zehn Räumungsklagen auf Mietrückständen. Immer geht es um Empfänger:innen von Transferleistungen. Als LINKE fordern wir ein Verbot von Zwangsräumungen. Wohnungslosigkeit darf nicht noch durch städtisches Handeln erzwungen werden.
Seit 2004 fragen wir jährlich den Stand der Zwangsräumungen in unserer Stadt ab:
Jahr | Angesetzte
Zwangsräumungen |
Durchgeführte Zwangsräumungen |
2004 | 308 | 172 |
2005 | 264 | 166 |
2006 | 252 | 148 |
2007 | 261 | 158 |
2008 | 287 | 182 |
2009 | 273 | 151 |
2010 | 302 | 204 |
2011 | 330 | 219 |
2012 | 361 | 224 |
2013 | 281 | 168 |
2014 | 301 | 202 |
2015 | 309 | 204 |
2016 | 285 | 189 |
2017 | 284 | 216 |
2018 | 282 | 233 |
2019 | 276 | 251 |
2020 | 268 | 134 |
2021 | 249 | 194 |
2022 | 258 | 203 |