Die Verwaltung hat in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 8. Oktober für die Neuauflage des Kältekonzeptes eine „Ganztagsöffnung des Fliednerhauses und ggf. ergänzend des Aufenthaltes in der Von-der-Recke-Straße“ angekündigt. Diese geplante Änderung fehlt jedoch bei der Vorstellung des überarbeiteten Kältekonzeptes. Die Linksfraktion beantragt die Ganztagsöffnung während der Wintermonate mit einem Dringlichkeitsantrag im Ausschuss.
„Entgegen der Ankündigung hat die Verwaltung die dringend notwendige Nachbesserung des Kältekonzeptes und damit einen besseren Schutz für obdachlose Menschen während der Wintermonate nicht umgesetzt“, erklärt Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Bochumer LINKEN im Rat und Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales. „Mit einem Dringlichkeitsantrag wollen wir die Lücke im Kältekonzept zügig schließen. Zusätzlich zu den Übernachtungsangeboten im Fliednerhaus und in der ehemaligen Graf-von-der-Recke-Schule Bochum sollen in beiden Unterkünften während der Wintermonate ganztägig Schutz-, Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen angeboten werden. Ohne diese Änderung werden die Menschen tagsüber wieder in die Kälte geschickt. Das kann auch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt gesundheitsgefährdend und sogar tödlich sein. Eine solche Gefährdung der Menschen darf es in Bochum nicht geben.“
Für die Verwaltung ist die beantragte Ganztagsöffnung keine neue Maßnahme: „Nach entsprechender medialer Kritik und Aufmerksamkeit hat die Stadt Bochum im vergangenen Winter die Notunterkünfte zwischenzeitlich ganztägig offengehalten. Wir hatten begrüßt, dass diese sinnvolle Maßnahme bei der Neuauflage des Kältekonzeptes aufgenommen werden sollte. Der Bedarf für eine Ganztagsöffnung ist weiterhin gegeben und kann durch das erweiterte Angebot an Tagesaufenthalten insbesondere an den Wochenenden nicht geschlossen werden. Die Nachbesserung des Kältekonzeptes muss jetzt zeitnah umgesetzt werden, ehe die Temperaturen weiter sinken“, ergänzt Aksevi.