Die Würde des Menschen ist unantastbar – Armut bekämpfen, nicht die Armen.

Um die Wohnungslosen aus Bochum zu vertreiben greift die Stadt (Bochum) zu besonders perfiden Mitteln. Ein Stück Metall, das eine Holz-Sitzbank in der Mitte teilt, soll sie davon abhalten, auf öffentlichen Bänken an Bahnhöfen und Haltestellen in Bochum zu übernachten. Aus diesem Anlass erklärt die Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Rat, Gültaze Aksevi:

Bild Gültaze Aksevi„Während die Zahl der Obdachlosigkeit in Bochum zunimmt, wird zunehmend der Druck erhöht, Wohnungslose aus dem öffentlichen Bild der Stadt zu vertreiben. Zum Stichtag 8. Februar 2018 waren insgesamt 237 Menschen wegen Obdachlosigkeit auf städtische Unterbringung angewiesen, im Jahr 2016 waren nur 75 untergebracht. Auch die Zahl der Zwangsräumungen hat zugenommen. Im Durchschnitt an jedem zweiten Tag findet eine solche stille Tragödie statt. Obdachlosigkeit ist in Bochum ein wachsendes Problem.

Anstatt die Ärmsten in unserer Stadt zu bekämpfen und die Armut in Bochum in bunten Broschüren kleinzureden, sollte der Oberbürgermeister, denen, die am wenigsten haben, mit einer sozialen Offensive unter die Arme greifen und den Mangel an bezahlbaren Wohnungen angehen. Wer die Armut nur unsichtbar machen will, indem er die Betroffenen aus dem öffentlichen Raum verdrängt, vergeht sich an den Schwächsten in der Gesellschaft, ohne die sozialen Probleme zu lösen. Deswegen fordern wir die Stadt und die Bogestra auf, die Metallbügel unverzüglich zu entfernen.“