Mit großem Bedauern hat Horst Hohmeier, Mitglied im Kulturausschuss für die Bochumer Linksfraktion, die Ankündigung von Romy Schmidt zur Kenntnis genommen, das Prinz-Regent-Theater in wenigen Monaten zu verlassen. „Jetzt haben es die alten Garden im Trägerverein doch noch geschafft, eine kritische und engagierte Theatermacherin zu vergraulen. Das ist ein riesiger Verlust für die Kulturlandschaft in unserer Stadt.“ Hohmeier kündigt an, die Vorgänge zum Thema im Kulturausschuss des Bochumer Rats zu machen.
Romy Schmidt ist seit der Spielzeit 2015/2016 künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des renommierten Prinz-Regent-Theaters, das von der Stadt mit 233.000 Euro pro Jahr gefördert wird. In dem Streit um die Verlängerung ihres Vertrags hatte sich die Bochumer Politik stark engagiert. Unter der Leitung des langjährigen Kulturdezernenten Michael Townsend fanden Mediationsgespräche zwischen Romy Schmidt und dem Trägerverein statt, der erklärt hatte, nicht mehr mit Schmidt zusammenarbeiten zu wollen. Daraufhin löste SPD-Kulturpolitiker und Ratsmitglied Hans Hanke die Vorsitzende des Vereins Sybille Broll-Pape ab. „Es gibt Aufklärungsbedarf, wieso der von Hanke geleitete Verein Romy Schmidt jetzt ein so überraschend schlechtes Angebot über nur ein weiteres Jahr gemacht hat. Damit hat er die Absage natürlich provoziert“, sagt Horst Hohmeier. „Die offizielle Begründung, das Regieteam um Romy Schmidt wolle Meinungsverschiedenheiten zwischen Verein und Leitung in der Öffentlichkeit austragen, ist jedenfalls Quatsch. Wenn dem so gewesen wäre, hätte die Öffentlichkeit davon ja was mitbekommen müssen.“
Mit einer Anfrage im Kulturausschuss will Horst Hohmeier jetzt klären lassen, was die Stadt als größter Förderer des Theaters von den Vorgängen weiß, und wie sie das nachträgliche Scheitern der Mediationsbemühungen bewertet.