Gemeinsam mit der VVN-BdA hat die Bochumer Linksfraktion die Verlegung eines Stolpersteins für den Stahlarbeiter Anton Kolodziej ermöglicht. Während Mitglieder der VVN-BdA die inhaltlichen Recherchen durchführten, haben wir die Finanzierung übernommen. Am Freitag, den 20. Oktober, wurde der Gedenkstein zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig an der Bahnhofstraße 65 in Wattenscheid verlegt.
Anton Kolodziej (1899-1943) lebte in Wattenscheid und arbeitete im Stahlwerk II des Bochumer Vereins. In dem Werk gab es eine intensive Zusammenarbeit von antifaschistischen Belegschaftsangehörigen und Zwangsarbeitern. Sie tauschten Informationen aus, diskutierten politische Fragen und die Entwicklung des Krieges. Nach einer Denunziation verhaftete die Gestapo Ende 1942 drei Arbeiter des Bochumer Vereins. Laut Einschätzung der Gestapo stellte die Belegschaft des Stahlwerks II „ein Sammelbecken von politisch unzuverlässigen Elementen“ dar – viele von ihnen seien „marxistisch und kommunistisch verseucht“. In ihrem Schlussbericht „in Sachen Kolodziej und anderer“ forderte die Bochumer Gestapo-Außenstelle „eine exemplarische Bestrafung herbeizuführen, damit ein abschreckendes Exempel statuiert wird“. Nach dem Prozess vor dem Volksgerichtshof am 17. September 1943 wurde Anton Kolodziej zusammen mit seinem Kollegen Josef Langner zum Tode verurteilt. Der dritte Angeklagte Johann Mlodoch erhielt eine fünfjährige Zuchthausstrafe. Kolodziej und Langner wurden am 18. Oktober 1943 und 13. Dezember 1943 hingerichtet.
Mit der Finanzierung des Stolpersteins für Anton Kolodziej wollen wir die Erinnerung an den Widerstandskämpfer unterstützen. Wir danken den Mitgliedern der Bochumer VVN-BdA für die Recherchen und die Dokumentation, die die Verlegung überhaupt erst möglich gemacht haben. Am 16. November findet im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, die Präsentation der Rechercheergebnisse statt. Los geht es um 17.30 Uhr. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.