DIE LINKE. im Bochumer Rat kritisiert scharf das Verfahren, mit dem eine ‚hochwertige Neubausiedlung’ auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Weitmar durchgesetzt werden soll. Gegen die Einwände der Linksfraktion hat der Ausschuss für Planung und Grundstücke am 15. September ein positives Votum für den umstrittenen Bebauungsplan abgegeben.
Auf dem Gelände des ehemaligen Weitmarer Bahnhofs will ein Investor bis zu 100 „hochwertige Wohneinheiten“ errichten. Dafür sollen der Nordwald abgeholzt und die Zerstörung von Lebensräumen für seltene Tierarten in Kauf genommen werden. „Bereits im Juli haben wir in einer Stellungnahme an das Planungsamt unsere schwerwiegenden Bedenken geäußert und uns den Protesten des Landschaftsbeirates der Stadt Bochum angeschlossen“, sagt Horst Hohmeier. „Wenn der Wald abgeholzt wird, wird damit eine wichtige Verbindung zwischen Biotopen zerstört. Das kann die geplante und möglicherweise sowieso ungeeignete Ausgleichsfläche am anderen Ende der Stadt nicht kompensieren. Außerdem liegt uns bis heute kein umfassendes und endgültiges Artenschutzgutachten vor. Ebenso fehlt immer noch ein landschaftspflegerischer Begleitplan.“
Bereits im April hat DIE LINKE. in der Bezirksvertretung Südwest eine Anfrage zum Bebauungsplan gestellt, bei der die Antwort bis heute aussteht. Wegen dieser Verfahrensfehler und Ungereimtheiten hat die Linksfraktion im Ausschuss für Planung und Grundstücke eine Verschiebung der Abstimmung gefordert – dem wurde jedoch nicht stattgegeben. „SPD, CDU und auch die Grünen haben ein positives Votum zu dem unökologischen Bebauungsplan abgegeben, obwohl die Belange von Natur und Artenschutz nicht ausreichend berücksichtigt werden“, kritisiert Horst Hohmeier. „Richtig ist: Wir brauchen in Bochum dringend mehr Wohnraum, vor allem mehr kommunalen und sozialen Wohnungsbau. Dieses Projekt eines Investors, der damit wirbt, ein ‚Wohnungsbau-Spezialist für Exklusivität und beste Lagen’ zu sein, hilft bei den sozialen Problemen, die wir beim Thema Wohnen haben, aber nicht weiter. Und auf keinen Fall darf die Stadt Umwelt- und Artenschtutzauflagen aushebeln, nur um den Wünschen eines Investors Folge zu leisten. Wir werden das Verfahren weiter kritisch begleiten und uns weiter für ein Umdenken in Politik und Verwaltung einsetzen.“
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