Die Linksfraktion im Bochumer Rat unterstützt den Warnstreik an den Bochumer Kindertageseinrichtungen. „Klar, so ein Streik macht Eltern Probleme“, sagt Gültaze Aksevi, Ratsmitglied der LINKEN. „Die Unterfinanzierung der Arbeit im Kinder-, Jugend- und Sozialbereich hat aber noch viel schlimmere Auswirkungen. Die Kommunen müssen endlich ein Angebot vorlegen. Eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe ist überfällig.“ Mit einer Anfrage im Rat lässt die Linksfraktion die Beschäftigungsverhältnisse der Stadt in diesem Bereich klären.
„Warum zahlen wir eigentlich den Menschen, die auf unsere Kinder aufpassen, so viel weniger für ihre Arbeit als den Menschen, die zum Beispiel auf Geld aufpassen?“, fragt Gültaze Aksevi. „In den Kitas und im Sozialdienst arbeiten qualifizierte Fachkräfte. Sie tragen eine hohe Verantwortung und ihre Arbeit ist gesellschaftlich gesehen eigentlich unbezahlbar. Trotzdem liegen ihre Einkünfte auch in Bochum auf einem eher niedrigen Niveau. Hier ist die Stadt als größter lokaler Arbeitgeber in diesem Bereich in der Pflicht, dass sich das ändert.“
Um die Debatte über die Bezahlung im Sozial- und Erziehungsdienst in Bochum mit Fakten zu unterfüttern, verlangt die Fraktion DIE LINKE. im Rat Informationen über die Beschäftigungssituation. „Wir wollen wissen, wie viele Männer und Frauen genau bei der Stadt in welchen Bereichen des Sozial- und Erziehungsdienstes arbeiten, und wie sie eingruppiert sind“, sagt Gültaze Aksevi. „Auch interessiert uns, wie viele in diesem Bereich nur befristet beschäftigt sind, und wie sich das Arbeitszeitvolumen in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Über die Ergebnisse werden wir informieren, sobald sie vorliegen.“
In der aktuellen Auseinandersetzung fordert die Gewerkschaft ver.di eine Aufwertung der Beschäftigung im Sozial- und Erziehungsdienst durch eine bessere Eingruppierung. Die Eingruppierungsmerkmale für die Beschäftigten sind seit 1991 nicht mehr verändert worden.
Die Anfrage der Linksfraktion im Wortlaut gibt es hier zum Download.